Erster Studienschwerpunkt: Nachhaltiges Facility Management

|04.04.2022 |

BayernHeim Studie 2022: Nachhaltig Wohnen

Erster Studienschwerpunkt: Nachhaltiges Facility Management

Die BayernHeim untersucht in einer repräsentativen, wissenschaftlichen Studie unter dem Titel „Nachhaltig Wohnen“, wie der enorme Bedarf an neuem Wohnraum in Einklang mit der Zielsetzung der Nachhaltigkeit gebracht werden kann. Gemeinsam mit hochkarätigen Experten aus Bauindustrie, Architektur, Forschung und Politik beleuchtet die BayernHeim Studie die Möglichkeiten, wirtschaftlich, bezahlbar und gleichzeitig ökologisch Wohnraum zu schaffen. Die Erkenntnisse werden dokumentiert, analysiert und als Studienergebnis zusammengefasst.

Ralph Büchele, Geschäftsführer der BayernHeim GmbH und Dirk Otto, Geschäftsführer der RGM Facility Management GmbH und Präsident des RealFM e.V., behandeln das Thema „Nachhaltige Betreibermodelle“ als ersten Studienschwerpunkt der repräsentativen BayernHeim Studie 2022 „Nachhaltig Wohnen“.

„Das Ziel der BayernHeim ist es, in dem Dreiklang von Ökologie, Bezahlbarkeit und Wirtschaftlichkeit Wohnraum zu schaffen und zu betreiben. Unsere Studie „Nachhaltig Wohnen“ bietet wichtige Erkenntnisse, um dieses Ziel zu erreichen. Während des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes entfallen rund 80% des Energie- und Ressourcenverbrauchs auf dessen Betrieb“, so Ralph Büchele, Geschäftsführer der BayernHeim GmbH: „Dies ist eine große Chance für Facility Manager, zu einer nachhaltigen Zukunft beizutragen. Unser erster Studienschwerpunkt zeigt bereits, dass der nachhaltige Betrieb von Wohnungsimmobilien mit der richtigen Organisationsstruktur, digitalen Prozessen und datenbasierten Optimierungswegen möglich ist. Hierzu sollten fortlaufend die gesetzlichen Rahmenbedingungen geprüft und gleichzeitig auch die wirkliche Messbarkeit, beispielsweise durch eine Ökologie-Kennzahl für Immobilien, sichergestellt werden. Wir haben als Staatsunternehmen einen Vorbildcharakter und freuen uns deshalb, die wichtigen Erkenntnisse unserer Studie für jeden zugänglich zu machen.“

Im Rahmen des ersten Studienschwerpunkts wurden folgende fünf wichtige Erkenntnisse für nachhaltige Betreibermodelle für die Wohnungswirtschaft gesammelt:

1. Facility Management muss digital werden.

Um Facility Management künftig ökologisch zu gestalten, muss es IT-basiert sein. Die Zeit der Karteikästen ist vorbei. Intelligente Haustechnik ist erforderlich. Die Digitalisierung ist eine Voraussetzung des innovativen und nachhaltigen Betriebs einer Immobilie. Optimierungen erfolgen auch im Verwaltungsbereich durch die Digitalisierung der Betriebskostenabrechnung und der Buchhaltung.

2. Digitalisierung und Smart Buildings fordern andere Qualifikation von Facility Managern.

Die Organisationsstruktur ist ein entscheidender Bestandteil für nachhaltiges Facility Management. Basierend hierfür müssen Prozesse definiert und Optimierungswege untersucht werden. Durch die zunehmende Komplexität eines Wohnungsgebäudes durch Digitalisierung und hausinterne Technologie ist Personal mit besonderen Qualifikationen erforderlich.

3. Gebäude benötigen eine Ökologie-Kennzahl für den optimalen Betrieb.

Insbesondere Bestandsgebäude können sehr unterschiedlich sein. Die Gebäudestruktur selbst sollte eine Rolle spielen, aber natürlich auch das Betreibermodell. Um den nachhaltigen Betrieb der Immobilie zu gewährleisten, müssen Immobilien individuell anhand einer Ökologie-Kennzahl, die den optimalen Betrieb darstellt, bewertet werden.

4. Zur Förderung ökologischer Innovation muss das System der Betriebskostenabrechnung
überarbeitet werden.

Ein nachhaltiger Betrieb einer Immobilie bei gleichbleibendem Komfort resultiert grundsätzlich in steigenden Betriebskosten. Das System der Betriebskostenabrechnung im Wohnungsbereich muss überarbeitet werden, um für Eigentümer und Betreiber einen Anreiz an der Minimierung der Betriebskosten zu schaffen. Verbunden mit Nachhaltigkeitsvorgaben fördert dies ökologische Innovation.

5. Erst mit Standardisierung werden nachhaltige Betreibermodelle skalierbar.
Weniger als 20% aller Immobilien in Deutschland werden innovativ und nachhaltig betrieben. Um einen wirklichen Mehrwert für die Umwelt zu erreichen, müssen große Immobilien-Bestandshalter und Entwickler einen Standard für nachhaltige Betreibermodelle setzen. Hierzu müssen Systeme und Prozesse entwickelt werden, die sowohl bei existierenden Gebäuden als auch bei Neuentwicklungen eingesetzt werden können.

Dirk Otto, Geschäftsführer der RGM Facility Management GmbH und Präsident des RealFM e.V., führt aus: „Das Thema Nachhaltigkeit ist als leitender Begriff in der Immobilienwirtschaft nicht neu. Wir haben jetzt nicht nur die Chance, sondern auch die Verpflichtung, von Greenwashing und plakativen Maßnahmen wegzukommen, und die Weichen für ein wirklich nachhaltiges Leben, Wohnen und Arbeiten zu stellen. Jedoch, die Hemmschwelle ist groß. Wir müssen entweder investieren oder wir müssen verzichten. Die Digitalisierung hilft, aber Nachhaltigkeit im Immobilienbereich kostet entweder Komfort oder Geld. Beides miteinander in optimalen Einklang zu bringen, wird die Herausforderung der nächsten Jahre sein. Die Umsetzungsfähigkeit im Bereich Klima- und Umweltschutz, die Wahrnehmung sozialer Verantwortung und die Höhe der Leistungskonformität zeigen den Reifegrad von nachhaltigem Handeln.“