Günstig mieten am Papierbach – Die ersten geförderten Mietwohnungen sollen Mitte des Jahres bezugsfertig sein

|07.03.2024 |

Die Mieten im Quartier am Papierbach sind nicht unbedingt Schnäppchen – abgesehen von den rund 150 Wohnungen, die die staatliche Wohnungsbaugesellschaft BayernHeim gekauft hat und nun vermietet. Haushalte, die ein geringeres Bruttojahreseinkommen haben, können eine Förderung von bis zu fünf Euro pro Quadratmeter erhalten –bei einem Quadratmeterpreis von 10,50 Euro zahlen diese Mieter, je nach Einkommen, 5,50 bis 8,50 Euro pro m2.

„Gut 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung können die Förderung in Anspruch nehmen“, ist Büchele überzeugt. Förderung gebe es beispielsweise bei einer vierköpfigen Familie bis zu einem Jahresbruttoeinkommen von 100.000 Euro. Einzige Bedingung: Die Mieter müssen einen Wohnberechtigungsschein bei der Stadt beantragen. OBin Doris Baumgartl versichert, dass der Aufwand dafür nicht groß sei. „Zudem findet keine Vermögensprüfung statt“, versichert Büchele: „Sie müssen also nicht das geerbte Haus verkaufen, nur das reine Bruttoeinkommen ist entscheidend.“

Die erste Charge dieser einkommensorientiert geförderten 1- bis 5-Zimmerwohnungen liegt in einem L-förmigen Gebäude im Baufeld A3 – parallel zum Sternradhaus mit dem blaugrünen Graffiti, aber auf der anderen Seite der Gleise. An dieser Stelle führt die Gleisunterführung vorbei – die schon nahezu fertig ist.

„Aktuell sind hier vor allem noch Drei- bis Vierzimmerwohnungen mit rund 90 Quadratmetern zu haben“, so Büchele. Die Chancen, sich erfolgreich auf eine der barrierefreien Wohnungen zu bewerben, lägen gut, „bei 1:5 oder 1:10“. Die bisherigen Bewerber stammten zu rund zwei Dritteln aus Stadt und Landkreis Landsberg.

Die zweite Charge geförderter Wohnungen ist mit rund 100 Wohnungen größer. Diese liegen im Baufeld C, das hinter dem Sternradhaus beginnt und als nächstes an den Baustart gehen soll. Laut Büchele sind diese Wohnungen Mitte 2025 bezugsfertig. Bauverzögerungen aufgrund finanziell angespannter Lage beim Investor (der KREISBOTE berichtete) seien hier nicht zu befürchten, bekräftigt auch Baumgartl.

Bei der Vergabe der Wohnungen achte man auf eine gute Mischung, betont der BayernHeim-Geschäftsführer: „Paare, Singles, Familien und Senioren in geringeren und mittleren Einkommensklassen“. Man habe aktuell etwas mehr Anfragen von älteren Personen, wolle jetzt vor allem Familien ansprechen. „Wir wollen keine Cluster-Bildung.“

Wichtig ist Büchele zu zeigen, dass sozialer Wohnraum nicht gleichbedeutend mit minderwertig sein müsse. Die Wohnungen seien modern, die Nachbarschaft stimme. „Wir sind ja Eigentümer und wollen das Quartier auch lebenswert halten.“ Dass die staatliche Wohnungsbaugesellschaft Eigentümer ist, hat eine weitere Konsequenz: Die Sozialbindung erlischt nicht wie bei Wohnungen im Privatbesitz nach 20 Jahren. Man wolle die Wohnungen nicht verkaufen und rechne mit einer Bindung mindestens 50 Jahren, so Büchele: „Wir haben keine Exit-Strategie.“

 

Gut im Zeitplan

Die wäre auch nicht angebracht, hat sich doch der Freistaat die Schaffung von Wohnraum auf die Fahnen getackert. 10.000 hat Ministerpräsident Markus Söder bis 2025 versprochen. Im letzten Jahr konnte BayernHeim 33 in Freising fertigstellen – Ende 2023 hatte BayernHeim damit insgesamt rund 270 Wohnungen im Bestand. „In Bayern haben wir allerdings bereits fast 7.000 Wohnungen, die geplant oder schon in Bauleistung sind“, so Geschäftsführer Büchele, „beispielsweise in Ruhpolding oder Ingolstadt“.

Wenn die Zusammenarbeit mit der jeweiligen Kommune funktioniere, seien die Wohnungen auch „schnell gebaut“. Das laut Büchele gute Zusammenspiel im Falle von Landsberg – die Fertigstellung der Wohnungen war bis Ende 2023 geplant, hat also trotz sonst großer Verzögerungen im Baugewerbe nur ein halbes Jahr Verspätung – biete ja auch der Stadt Vorteile, schon allein, was den Zuzug von Fachkräften betreffe: „Wohnraum ist ein enorm wichtiger Standortfaktor.“